Hochzeit in den Wein­reben

4. APRIL 2023

DAS "GETTING READY"

Relativ zu Beginn des Jahres 2022 wurde ich als Hochzeitsfotograf von einem unfassbar tollen Brautpaar angefragt. Nachdem wir uns in einem schönen Vorgespräch kennengelernt und alle Fragen bezüglich: „wie viel kostet eine Hochzeitsreportage? Wie viele Stunden findest du sinnvoll? Welche Uhrzeit eignet sich am Besten für ein Brautpaarshooting?“ geklärt hatten, folgte die Buchung. Die Hochzeit sollte am 01.10.2022 stattfinden und war tatsächlich voll durch getaktet. Von morgens bis abends war eigentlich dauerhaft Programm, so ging es für mich schon früh morgens los zu einem meiner aller liebsten Parts in der Hochzeitsreportage, dem Getting Ready.

Also fuhr ich morgens los um den Bräutigam mitsamt Trauzeugen und zugleich bestem Freund zu shooten. Die Aufregung war natürlich hoch, das Wetter ließ leider zu wünschen übrig und es war wirklich trüb und extrem bewölkt. Während wir also beim Getting Ready des Bräutigams ordentlich mit dem Licht zu kämpfen hatten, zogen immer mehr und mehr Wolken auf, Regen bahnte sich an.

Nachdem das Getting Ready bei unserem Bräutigam abgeschlossen war, packte ich meine ganzen Sachen zusammen und bin zur Hochzeitslocation gefahren. Am Weingut Schloss Neuweier angekommen wartete schon die Braut samt Brautmutter und Trauzeugin auf mich. Zunächst waren für mich die Detail-Shots von Brautstrauß, Eheringen, Parfum, Schuhen und Schmuck im Vordergrund. So hatte die Braut noch etwas Zeit ihr erstes Brautkleid anzuziehen. Ja ihr habt richtig gelesen, ihr erstes Brautkleid. Das Brautpaar hatte nämlich als erstes die standesamtliche Trauung vor sich und im Anschluss würde es direkt wieder an die Location zur freien Trauung gehen. Während des Getting Readys der Braut klarte der Himmel ein klein wenig auf und wir hatten in dem doch verhältnismäßig dunklem Schlosszimmer wirklich gutes Licht, so dass wir auch hier wundervolle Bilder machen konnten.

"FIRST LOOK"

Im Anschluss an die beiden Getting Ready – Sessions ging es für uns in den Innenhof des Weinguts, denn die beiden hatten sich schon kleine Eheversprechen vorbereitet, die sie sich im Zuge eines First Look – Shootings vortragen wollten. Ich sag’s euch, das war so verdammt emotional!

Leider hatten wir beim First Look verdammtes Pech mit dem Wetter und es begann in Strömen zu regnen…naja ein erstes Brautpaarshooting bei Regen…ich hatte tatsächlich eine Vorahnung und hatte wie jedes Mal meinen durchsichtigen Regenschirm dabei, so stehe zwar ich im Regen, aber mein Brautpaar bleibt trocken und erhält dennoch verdammt coole Bilder. Seht selbst…

Unmittelbar nach einem wirklich emotionalen First Look ging es weiter ans Eingemachte. Die beiden hatten ja noch ihre Eheversprechen, die tatsächlich nur für die beiden und nicht für die Gäste oder sonst wen gedacht waren. Wir suchten uns eine Möglichkeit zum Unterstellen und fanden ein älteres Holztor im Schlosshof, Bräutigam auf die eine Seite und die Braut auf die Andere. Sie hielten sich durchgehend die Hand während erst die Braut und anschließend der Bräutigam das Eheversprechen vortrugen. Ich sag’s euch, das Ganze war so dermaßen emotional, für mich war es wirklich schwierig nebenher Bilder zu schießen ohne selbst die ein oder andere Träne zu vergießen. Während des gesamten Eheversprechens wurde unser Wettergott immer zorniger und es goss nur so…ich war richtig froh um meine Kameraabdeckung, die ich mir kurz zuvor bestellt hatte, so blieb wenigstens mein „Baby“ trocken.

STANDESAMT

Nach heftigem Regen und ordentlich nassem Fotografen ging es dann für alle zum Standesamt, hier fand eine kurze aber dennoch schöne Trauung statt. Das Brautpaar wurde nach der standesamtlichen Trauung von Arbeitskollegen und auch etlichen Kindern, unsere Braut ist Erzieherin, überrascht. Der Auszug und die ersten Beglückwünschungen waren ein Fest und lösten schon hier und da wirklich tiefe Emotionen aus. Das Wetter ließ weiterhin zu wünschen übrig und ich hatte schon soooo dolle Angst, dass das geplante „Sunset-Shooting“ am Abend ins Wasser fallen wird…ABER, wir haben ja noch ein paar Stunden bis dahin.

Und übrigens…können wir bitte nochmal über diesen wahnsinnig SCHÖNEN Brautstrauß reden???

DIE FREIE TRAUUNG

Nach dem ersten „offiziellen“ Teil dieses wirklich aufregenden Tages ging es für uns wieder zurück in Richtung Schloss Neuweier. Hier hatte sich jetzt schon einiges getan, der Hochzeitssaal war dekoriert und bereit zum Empfang des Brautpaares und natürlich ihrer Gäste, die Terrasse für die freie Trauung war fertig geschmückt und bestuhlt, ihr merkt schon, es wurde langsam aber sicher richtig ernst. Die freie Trauung führte an diesem Tage auch keine andere durch als meine Frau mit Worte ans Herz, musikalisch wurde die freie Trauung begleitet von Isabell Greber. Also ihr merkt schon, hier wurden alle, aber auch wirklich alle Emotionsgeschütze aufgefahren!

Tja und dann? Was soll ich sagen, dann ging’s endlich los. Und es war cool, es war aufregend, es war emotional, es war einfach schön, perfekt…aber…aber auch wirklich verdammt windig und kalt! Vor allem die Braut musste wirklich kämpfen. Sie hat aber unfassbar tapfer durchgehalten und die Beiden hatten eine unheimlich schöne und trotz der Kälte, eine unfassbar warme Trauung. Begonnen hat alles mit einem „Ring-Warming“…??? Kennt ihr nicht, kein Problem: „es ist eine symbolische Handlung, so dass jeder Gast nochmal ganz im Stillen die besten Wünsche über die Ringe an das Brautpaar gibt.“

Ja tatsächlich wurden zu Beginn die Ringe an einer endlos langen Schnur aufgefädelt und durch die ganzen Sitzreihen der Gäste gereicht, jeder Gast konnte das Ringpaar dann nochmal ganz fest mit den eigenen Händen umschließen und so dem Brautpaar nur das Beste wünschen. Aber genug erklärt und geschrieben, Bilder sagen mehr als tausend Worte!

DAS BRAUTPAAR-SHOOTING

Im Anschluss an die freie Trauung gab es dann den Sektempfang und die Hochzeitstorte…mhhh! So allmählich wurde es auch immer später und ich schielte immer mal wieder in Richtung Himmel und sendete jedes einzelne Mal ein kleines Gebet, dass wir bei Sonnenuntergang auch wirklich unser Brautpaar-Shooting machen können. Es folgten nach dem Sektempfang die Gruppenbilder, ein Part in der Hochzeitsreportage der auch mich immer viel Kraft kostet. Das Brautpaar will tolle und wunderschöne Bilder, manche Gäste müssen aber erst mal aus dem Keller gezogen werden, damit sie lächeln können bisher ist mir das aber immer gut gelungen und ich hab in Zukunft auch noch ganz verrückte Ideen im Repertoire.

Ich mache nun einen kleinen zeitlichen Sprung…aber er lohnt sich. Tja dann war es so weit. Das Highlight meiner Hochzeitsreportage an diesem Tag, das Brautpaarshooting. Und Leute was soll ich sagen, meine stillen und kleinen Gebete wurden erhört und wir hatten wirklich ein unfassbar GEILES Licht auf den Weinbergen. Ich war ein paar Tage vorher schon an der Location um einen Spot für das Shooting zu finden und dieser stellte sich als PERFEKT heraus. Übrigens: hier habt ihr ein paar „Bilder-Gründe“ warum man zum Sonnenuntergang vielleicht nochmal mit seinem Hochzeitsfotografen losziehen und ein Sunsetshooting machen sollte:

Ja was soll ich sagen, das war sie, eine Hochzeit in den Weinreben Baden-Badens. 12 Stunden Hochzeitsfotografie haben in einem unfassbar tollen und wunderschönen Licht geendet. Wir haben in 12 Stunden bezaubernde, echte, lebendige, lustige und emotionale Hochzeitsbilder kreiert.

Ich sag’s immer wieder, dieser Job ist f*cking amazing! Ich liebe es.

Danke für euer Vertrauen, danke für eure Aufmerksamkeit.

Und? Wann sehen wir uns vor meiner Kamera?

Steven Irion | Hochzeitsfotograf, Familienfotograf, Neoborn-Fotograf

Euer Fotograf für alle Momente,
Steven